Die Geschichte des Hanfs

Vor 12.000 Jahren verwendeten die Menschen in Persien und China Hanf bereits als Rohstoff für Textilien und Papier. Die Gutenberg-Bibel wurde auf Hanf gedruckt, Segel und Tauwerk bestanden daraus und selbst die erste Levi’s Jeans von 1873 wurde aus Hanffasern gefertigt.

Mit der Industrialisierung begann der Abstieg der vielseitigen Pflanze. Statt Faser aus Hanf setzte man auf Baumwolle als textilen Werkstoff. Auch medizinisch verlor sie zunehmend an Bedeutung

Henry Fords legendäres Hanf-Auto Anfang der 1940er Jahre besaß eine hanf-faserverstärkte Kunststoffkarosserie, der Motor lief mit Hanföl bzw. Methanol. Die Hanffaser war um das Zehnfache stoßfester als eine Stahlkarosserie und hatte nur 2/3 des Gewichts einer Metallkarosserie. Das enorme Potenzial, das im Werkstoff Hanf steckt, war der amerikanischen Stahlindustrie wohl ein Dorn im Auge und bereits im Jahr 1937 wurde der Anbau von Hanf durch die Marihuana Tax Act verboten, bis dann mit dem Ende des 2.Weltkrieges der Hanfanbau komplett verboten wurde.

Seit 1996 erlebt der Hanfanbau wieder eine kleine Renaissance, es sind mittlerweile rund 60 Nutzhanfsorten zugelassen deren THC Gehalt unter 0,2% liegt.

Hanf in der Textilindustrie

Die Hanffaser gilt als besonders robust, da sie dreimal reißfester ist, als Baumwollfasern. Hanfstoffe sind entsprechend widerstandsfähig, atmungsaktiv und hautfreundlich. Ein weiterer Vorteil der Hanffaser ist, dass sie zwar verkohlt, aber kein Feuer fängt. Diese Eigenschaften machen die Hanffaser ideal zur Verwendung bei Berufsbekleidung.

Hanf in der Lebensmittelindustrie

Sowohl die Blätter als auch die Blüten, Wurzeln und Samen der Hanfpflanze können verwertet werden.

Die getrockneten Blüten, Blätter und Wurzeln werden in Tees verwendet. CBD Öl wird durch ein aufwendiges Verfahren aus den Hanfblüten extrahiert. Die Hanfsamen (eigentlich Nüsse) sind ein wahres Superfood. Sie schmecken süßlich-nussig und verfeinern Salate, Pesto, Aufstriche und verschiedenste Backwaren. Das Hanföl, ist ein kaltgepresstes Öl aus den Hanfsamen, enthält wertvolle Mineralstoffe, Vitamine, Ballaststoffe und mehrfach ungesättigte Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren. Der Presskuchen wird zu Hanfmehl und Hanfprotein weiterverarbeitet. Übrigens enthalten die Hanfnutzpflanzen heute weniger als 0,2% THC, high macht der Verzehr also nicht.

Hanf als Baumaterial

Die Hanffaser wird mittlerweile auch als natürlicher Baustoff eingesetzt. Baustoffe aus der Nutzpflanze sind atmungsaktiv, staub arm und hautverträglich. So ersetzt sie Dämmwolle oder wird als Betonersatz verwendet. Gepresst und verleimt entstehen aus den Pflanzenteilen auch Bretter, die zu Möbeln weiterverarbeitet werden.

Hanf zur Papierherstellung

Die Widerstandsfähigkeit der Hanffaser ist eine ideale Voraussetzung, um die Pflanze als Ersatz für Holz in der Papierherstellung einzusetzen. Hanf lässt sich öfter recyclen und ist zudem biologisch abbaubar. Auch Einweggeschirr, das aus der Hanfpflanze hergestellt wird, ist eine beliebte Alternative zur Plastikvariante.

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